Fakt oder
Fiktion
von Carolyn A. Gerdes, Ph.D.
Übersetzt von Frank
Senne
Ein
heiß debattiertes Thema aus dem Bereich weiblicher Sexualität ist die Existenz
und Lage des G-Punkts. Wir haben alle die Geschichten über diese mysteriöse
Stelle im inneren der Frau gehört, die, wenn richtig stimuliert, heftige
sexuelle Freuden bereitet. Dennoch sagen viele Frauen aus, dass sie nicht in der
Lage gewesen seien, diese Stelle selber zu entdecken. Die Frage stellt sich
also: Existiert der G-Punkt wirklich und wenn ja, wie können sie ihn finden.
Der Begriff "G-Punkt" wurde dieser Region von John D. Perry und
Beverly Whipple (Autoren des 1982 erschienen Buches "The G-Spot and Other
Recent Discoveries About Human Sexuality"), zu Ehren von Dr. Ernst
Gräfenberg, einem deutschen Arzt, der 1950 in einem Artikel von einer "erogenen
Zone in der vorderen Vaginalwand, entlang der Harnröhre, die bei sexueller
Stimulation anschwillt" gegeben.
Der G-Punkt ist jedoch eine wenig "neue" Entdeckung, wenn man bedenkt,
das er bereits in der medizinischen Literatur der 17. Jahrhunderts, durch den
niederländischen Anatomen De Graaf beschrieben wurde. Er schrieb, dass das
Gewebe dieser Region der Vagina sehr dem der männlichen Prostata ähnele und
das, bei einigen Frauen, das verspritzen einer Flüssigkeit eng mit dem damit
verbundenen sexuellen Vergnügen einher ging. Dieses Verspritzen einer
Flüssigkeit wird heute allgemein als weibliche Ejakulation bezeichnet.
Mehrere, seit dieser Zeit durchgeführte wissenschaftliche Studien haben seit
dieser Zeit die Existenz des G-Punktes in allen untersuchten Frauen
nachgewiesen. Nicht alle Frauen empfanden die Stimulation dieser Stelle als
angenehm, doch konnte der G-Punkt in allen Fällen nachgewiesen werden.
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